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Die Reichsbürgerflagge, die auch bei Demonstrationen präsentiert wird, ist ein Symbol für die Ablehnung der bestehenden staatlichen Ordnung und die Behauptung einer alternativen ‘Reichsbürgerschaft’. (Adobe Stock)
Im Dezember 2022 ließ die Bundesanwaltschaft in einer Razzia 25 Mitglieder der Reichsbürgerszene festnehmen. Der Vorwurf: ein geplanter Umsturz. Die mit mehr als 3000 Sicherheitskräften größte Razzia in der Geschichte der Bundesrepublik erbrachte unter anderem:
Im März 2023 fand eine erneute Razzia statt, unter anderem auf der Basis der Auswertungen von Kommunikationsmitteln aus der ersten Razzia. Der Verdacht:
In Deutschland zählen rund 23.000 Personen zu den ReichsbürgerInnen und SelbstverwalterInnen. Davon sind nach Angaben (2022) des Bundesamtes für Verfassungsschutz
Von den insgesamt 1358 extremistischen Straftaten der Reichsbürger- und Selbstverwalterszene beziehen sich die meisten auf Nötigungen und Bedrohungen (555), Erpressungen (203) und Widerstandsdelikte (67).
ReichsbürgerInnen und SelbstverwalterInnen lehnen die Bundesrepublik Deutschland, ihre Verfassungsorgane und Behörden ab. Stattdessen versuchen sie, ein Leben außerhalb dieser rechtsstaatlichen Regeln zu führen, beispielsweise im 2012 gegründeten, angeblich steuerfreien Königreich Deutschland. Der Aufkauf von Immobilien für dieses Königreich geht mit zweifelhaften Transaktionen einher.
Allein in Deutschland gibt es 67 Millionen InternetnutzerInnen — so gut wie jedeR Erwachsene ist on. Zu den rund 17,4 Millionen Websites mit .de-Domain gesellen sich Jahr für Jahr ca. 500.000 neue hinzu.
Doch nicht nur das Internet ist ein schier endloses Feld für Ermittlungen und Analysen durch Strafverfolgungsbehörden und Nachrichtendienste. Auch auf Social Media finden sich Spuren und Hinweise auf Straftaten. Ein paar Beispiele für Social Media in Deutschland, die unter anderem ReichsbürgerInnen und SelbstverwalterInnen zum Austausch nutzen:
Da hilft es ErmittlerInnen und AnalystInnen bei Sicherheitsbehörden sehr, Suchagenten an ihrer Seite zu haben, die bei der Konsolidierung der Daten helfen.
Das Social Media Monitoring Tool rsNetMAN von rola arbeitet mit solchen Suchagenten. Flankiert von der ebenfalls KI-basierten Objekterkennung rsObIn lassen sich zusätzlich Waffen, Fahrzeuge und verfassungsfeindliche Symbole aufdecken und lokalisieren. Mit den Softwarelösungen von rola können beispielsweise relevante
im begründeten Verdachtsfall betrachtet werden.
Durch die rsNetMAn-Suchagenten, die mit relevanten Schlüsselwörtern zum Thema „ReichsbürgerInnen und SelbstverwalterInnen“ aufgesetzt wurden, lassen sich in den Treffern Personen, Benutzeraccounts und Gruppierungen zur Reichsbürger-Szene zuordnen. Dabei können sich sogar Twitter-Accounts und Blogs von linksgerichteten Gruppierungen wie z. B. Rechercheportal Jena SHK, als wertvolle Informationsquelle herausstellen.
Das Social Media Monitoring Tool rsNetMAn und die Objekterkennungssoftware rsObIn sind jeweils eigenständige Lösungen, die unabhängig voneinander funktionieren und bei Bedarf perfekt ineinander greifen. Zusätzliches Licht ins Dunkel bringen kann die Intelligence-Lösung und Datafusion-Plattform rsShadow.
Die Software rsNetMAn von rola Security Solutions gewährt einen tiefen Blick in die Online-Welt der ReichsbürgerInnen und Selbstverwalter. Aspekte wie
all dies und noch mehr lässt sich aus Web und Social Media extrahieren und in Echtzeit auswerten.
Dabei sind die Voraussetzungen zur Nutzung des rsNetMAn simpel: ErmittlerInnen in Strafverfolgungsbehörden oder bei Nachrichtendiensten brauchen lediglich einen Browser und einen Internetzugang.
Das Tool liefert anschauliche Reports, die sich team- oder organisationsübergreifend teilen lassen. Dies gilt auch für die Ergebnisdaten selbst. Liegen diese in einer Fremdsprache vor, so kann rsNetMAn sie dennoch auslesen und für die ErmittlerInnen automatisch übersetzen.
Das Social Media Monitoring Tool wertet viele öffentlich zugänglichen Quellen aus. Zu den Quellen zählen Nachrichtenportale, Blogs, Social Media, Foren, Telegram und Telegramgruppen. So geht’s:
Der Hauptvorteil des rsNetMAn sind die enorme Zeitersparnis und bessere Ergebnisse als bei der manuellen Suche über Suchmaschinen. Statt selbst erarbeitete Resultate stundenlang zu sichten, finden die ErmittlerInnen alles übersichtlich als Liste oder grafisch dargestellt. Auf diese Weise lassen sich die Treffer weiter filtern, verschlagworten und exportieren.
Anschließend verarbeiten die Ermittlungsteams sie in anderen Systemen weiter oder reichern sie mit weiteren Daten an. Mehr noch: rsNetMAn informiert die ErmittlerInnen auch dann über relevante Posts, wenn sie gerade mal nicht mit der Anwendung arbeiten.
"Bei der Ermittlungsarbeit im Netz sind Ermittlern von vornherein Grenzen gesetzt — sowohl zeitliche als auch inhaltliche. Es wird immer nur möglich sein, sich ein kleines Lagebild zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erarbeiten. Viele ermittlungsunterstützende Informationen und neue Ermittlungsansätze bleiben verborgen. rsNetMAn führt die Daten aus allen benötigten, offenen Quellen über einen selbst bestimmten Zeitraum zusammen."
Jochen Matthaeus, Domänen Lead Polizei, rola Security Solutions
Ob nach gewalttätigen Demonstrationen oder Razzien: Oft stellen Sicherheitskräfte Terabyte an Bild- und Videomaterial sicher, in denen sich Hinweise auf Straftaten befinden können. Allerdings gleicht die Suche nach relevanten Objekten im (Bewegt-) Bild der nach der Nadel im Heuhaufen. Verfassungsfeindliche Symbole, Reichskriegsflaggen, Maschinengewehre oder Handgranaten — solche Objekte zu identifizieren ist wichtig. Geschieht dies manuell, verschlingt es viel Zeit und Ressourcen. Hier schafft das Objekterkennungstool rsObIn Effizienz und hohe Ergebnisqualität.
rsObIn erkennt durch eigens trainierte Neuronale Netze
So filtert der Objektinspektor zum Beispiel aus mehreren Terabyte Multimediadaten schnell alle Bilder und Videos mit Personen und Waffen heraus. Das Tool kann außerdem Bewegungen in mehrstündigen Überwachungsaufnahmen erkennen und melden.
Gut zu wissen: Die Personensuche funktioniert auch bei vermummten Personen! Zudem ist die Personen- und Objektsuche mit Leistungen wie Geo-Lokalisation, Eingruppierung und Alert-Funktion verbunden.
Wie bei der Social Media Monitoring Lösung benötigen die ErmittlerInnen und AnalystInnen zum Beispiel bei Polizei oder Landeskriminalämtern für die Nutzung von rsObIn nur einen Browser und in Kombination mit dem rsNetMAn auch einen Internetzugang. Darüber hinaus kann der Objektinspektor auch als On-Premise-Variante aufgesetzt werden. Bei der Auswertung der Bild- und Videodateien kann gezielt vorgegangen werden:
Zur Person: Ayse Gashani ist Solution Consultant bei rola.
"Die rasant steigende Menge veröffentlichter Bilder und Videos im offenen Netz macht es erforderlich, neben den eigentlichen Posts — bei denen im Übrigen der Textanteil sinkt — auch das Bildmaterial ebenfalls mit KI-basierten Tools zu analysieren."
rsNetMAn ist ideal mit rsObIn kombinierbar. Das funktioniert so: